2016 Eugen Onegin
Eugen Onegin
Lyrische Szenen in drei Akten, Libretto von Pjotr I. Tschaikowsky und Konstantin S. Schilowsky
Nach dem Versroman von Alexander Puschkin
Wer kennt sie nicht, die Angst, falsche Entscheidungen zu treffen? Übersättigt von der Großstadt und ihrem Überfluss an Festen und Frauen, kommt Eugen Onegin zurück aufs Land, wo er die Gutstochter Tatjana trifft. Doch obgleich er von ihrem träumerischen Wesen fasziniert ist, weist er ihr Liebesbekenntnis brüsk zurück und widmet sich lieber ihrer Schwester Olga – ein Fehler, der ihn sein Leben lang verfolgen soll…
Im Bemühen um ein intimes, aber starkes Drama, das Konflikte erzählt, die ihn im Innersten berühren konnten, kreierte Tschaikowsky einen neuen Operntypus, der durch den Verzicht auf Effekthascherei und die Konzentration auf das Innenleben der Figuren einen Kontrast zur damals vorherrschenden Opernkonvention darstellte. Um seinen Kritikern dabei von vornherein den Wind aus den Segeln zu nehmen, nannte der Komponist diese neue Form »Lyrische Szenen« und wünschte sich vom Publikum in erster Linie emotionale Identifikation. Bis heute gelingt ihm dies durch seine berührende Musik der russischen Romantik genauso wie durch die moderne Gestaltung seiner innerlich zerrissenen Charaktere. Auch über 130 Jahre später wird der Zuschauer so noch in die klanglich ausgestaltete Sehnsucht nach Liebe gesogen, deren Tragik es ist, aus eigenem Verschulden unerfüllt bleiben zu müssen.
Premiere
Premiere: 30. Juni 2016Leitungsteam
- Musikalische Leitung: Pietari Inkinen
- Regie: Markus Bothe
- Bühne: Robert Schweer
- Kostüm: Esther Geremus
- Choreographie: Teresa Rotemberg
- Chorleitung: Jörn Hinnerk Andresen
- Dramaturgie: Valeska Stern