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2001 Une Reine, Reste Une Reine

Une Reine, Reste Une Reine

Ein satirisches Tanztheaterstück frei nach Cocteaus L’aigle à deux têtes, interpretiert von Teresa Rotembergs Company MAFALDA

Teresa Rotemberg lässt sich in ihrem neusten Stück von der surrealen, satirischen und bizarren Welt Jean Cocteaus inspirieren, genauer von dessen Stück L’aigle à deux têtes: Die feudale Gesellschaft war für Cocteau ein brodelndes Biotop, eine künstliche, verengte, verschlossene Welt, überquellend von Leidenschaften wie auch Machtlosigkeiten gegen diese Leidenschaften: Es tanzen im Feuer die feinen rituellen Gesten der Selbstbeherrschung. Die Protagonisten befinden sich im freien Fall, so sehr sie sich auch an den Zipfel der Tischdecke klammern. Cocteaus Stück thematisiert Wunder und böse Vorahnungen, Tod und Wiederkehr und den grausam-komischen Spuk der Gefühle vor dem Hintergrund der längst vergangenen Epoche des Feudalismus.

Das höfische Leben, das von Cocteau im freien Zugriff der Phantasie als eine groteske Albtraumwelt gezeichnet wird, stellt ein hochempfindliches Netz aus rituellen Handlungen dar, ein dichtes Geflecht aus Unterwerfungs-, Befehls-, Sympathie- und Erpressungsgesten.

1. Teil
Die Königin trauert, denn das Klopapier ist alle. Koch und Köchin schütteln die Hühner. Und die Hüh-ner vermählen sich. Sie legen Eier und vermehren sich. Dies alles in einem barocken Garten, beste-hend aus allerlei seltsamen pelzgrünen Schränken. Büsche, nichts als Büsche. Klar, kuschelt da die Königin mit ihrem Liebhaber. Doch der Koch, der mag das gar nicht. Doch was macht die Königin? Sie betet. Da hat der Koch nun aber gründlich die Schnauze voll und sperrt den Liebhaber in einen der pelzgrünen Schränken. Und die Hühner? Sie vermehren sich. Nun -wen wundert´s – fallen Liebhaber und Königin dauernd aus dem Schrank. Und der Koch? Der Koch, der sperrt sie einfach wieder rein. So geht das. Und was macht die Königin? Sie hält eine Rede, doch niemand hört ihr zu. Da zündet sie sich halt eine Kippe an. Und dann? Dann fällt der Liebhaber aus dem Schrank. Die Königin raucht und rockt mit ihm zu J.S. Bach Musik .Doch der Liebhaber, der muss mal dringend, und dies auch noch im Schrank. Die Königin, die versucht das zu verhindern, doch zu spät, der Koch hat da wohl ´ne Bombe gelegt, der Schrank explodiert und der Liebhaber ist mausetot. Und was machen die Hühner? Sie vermehren sich weiterhin.

2. Teil
Die Königin trauert, kein Wunder; soll sie sich gar umlegen? Die Köche aber, die träumen und leben eine Liebesgeschichte; man treibt´s gar in den Büschen. Und die Hühner vermehren sich. Wen wun-dert´s: da der Koch plötzlich neue Kräfte, neue Mächte, doch leider taucht da herrgottnochmal wieder so ein Liebhaber auf, der seine Nase in die Röcke der Königin steckt. Und der Koch? Der kriegt einen kleinen Tobsuchtsanfall. Das macht die Köchin lasziv, und dies macht die Königin lasziv, und so schnäbelt Königin mit Köchin und lockt sie gar in ihr heiliges Gemach. Und dann? Na, dann schmeisst sie sie einfach wieder raus. Und der neue Liebhaber? Er, ja er, er wirft sich mir nichts dir nichts an die unter die auf die Röcke der Königin, und das macht, ja! das macht die Königin gar euphorisch, doch soll dies schon das Ende sein? Kann ein solch haariges Stück tatsächlich im Glück enden? Oder legt vielleicht der fiese Koch ein neues Ei? Oder gackern sich die Hühner letztlich gar im Busch auf Teufel komm raus die Schnäbel lustig?

Kommentar
Une Reine, Reste Une Reine öffnet die Tore zu einer längst vergangenen Welt. Eine Königin hält Hof. Rituale werden befolgt, Hierarchien bestimmen das Leben. Als ein Fremder in diese abgeschlossene Welt eindringt, wird er zunächst höflich empfangen. Doch die Gefühle geraten in Aufruhr. Die Gewich-te verschieben sich. Nichts bleibt, wie es war, und das Stück endet völlig unerwartet.

Besetzung

  • Choreographie: Teresa Rotemberg
  • Produktion: Reto Rüegger
  • TänzerInnen: Cornelia Blätter, Coralie Ladame, Adrian Hochstrasser, Darius Algis Stankevicius, Samuel Meystre
  • Musik: Wolfgang Heiniger
  • Akustische Interaktionssysteme: Josh Martin
  • Lichtdesign: Bert de Raymaecker
  • Lichttechnik: Daniela Eggs
  • Ausstattung und Kostüme: Teresa Rotemberg und Reto Rüegger
  • Produktions-Beratung und PR: entredance, Nani Khakshouri

Termine Teresa Rotemberg

Termine Company Mafalda

  • «Petitpas & ich»
    24 Januar, 15:00 Uhr
    25 Januar, 9:30 Uhr
    26 Januar, 9:30 Uhr
    27 Januar, 15:00 Uhr
    28. Januar, 15:00 Uhr

    Für Familien
    Luzerner Theater (LU)
    mehr zur Produktion


  • «Petitpas & ich»
    27. Februar, 09:30 Uhr, 14:15 Uhr – Schulvorstellungen
    28. Februar, 15:00 Uhr – Familienvorstellungen
    29. Februar, 09:30 Uhr, 14:15 Uhr – Schulvorstellungen
    01. März, 09:30 Uhr, 14:15 Uhr – Schulvorstellungen
    02. März, 17:00 Uhr – Familienvorstellungen
    03. März, 11:00 Uhr, 17:00 Uhr – Familienvorstellungen
    05. März, 09:30 Uhr, 14:15 Uhr – Schulvorstellungen
    06. März, 09:30 Uhr – Schulvorstellungen, 15:00 Uhr – Familienvorstellungen
    07. März, 09:30 Uhr, 14:15 Uhr – Schulvorstellungen
    08. März, 09:30 Uhr, 14:15 Uhr – Schulvorstellungen
    09. März, 17:00 Uhr – Familienvorstellungen
    10. März, 11:00h, 17:00 Uhr – Familienvorstellungen

    Für Familien
    Théâtre des Marionnettes de Genève (GE)
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    «Petitpas & ich»
    24 Februar, 18:00 Uhr

    Für Familien
    Junge Buehne Toggenburg
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  • «Petitpas & ich»
    Mittwoch, 27.3.24, 14:00 & 16:00

    Für Familien
    Theater Uri, Altdorf, 2024
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Teresa Rotemberg

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Pflanzschulstrasse 36
CH-8004 Zürich

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