2012 Das Wundertheater / Der Bajazzo
Das Wundertheater / Der Bajazzo
Das Wundertheater – Oper in einem Akt, nach einem Intermezzo von Miguel Cervantes, Musik von Hans Werner Henze
Der Bejazzo – Drama in zwei Akten und einem Prolog, Libretto und Musik von Ruggero Leoncavallo
In Hans Werner Henzes Einakter «Das Wundertheater» verkündet der Wuntertheaterdirektor seinem Publikum, dass die Vorstellung nur sehen könne, wer ein «sauberer» Christ sei. Unter lauten Kommentaren bewundern die Zuschauer die Vorstellung. Als ein Fremder das Spektakel als pures Nichts entlarvt, wird er zum Sündenbock gemacht.
«Das Theater und das Leben sind nicht die gleiche Sache.» Mit diesen Worten nimmt Canio, der Bajazzo, das tragische Ende von Leoncavallos Oper vorweg: Tagtäglich spielt er mit seiner wandernden Komödiantentruppe die Rolle des gehörnten Ehemannes, die plötzliche so sehr seiner eigenen Erfahrung ähnelt, dass Canio nicht mehr imstande ist, das Spiel mitzuspielen. Was der Belustigung des Publikums auf der Bühne dienen sollte, schlägt in bitteren Ernst um. Blankes Entsetzen ergreift die Zuschauer, denen echtes Leid vor Augen geführt wird.
In der ungewöhnlichen Kombination der beiden Einakter wird dieser Opernabend zu einer Parabel über das Theater und sein Publikum. Was erzählen die (kollektiven) Reaktionen der Zuschauer über die Gesellschaft, der sie angehören? Sehen die Zuschauer sich selbst als das, was sie tatsächlich sind: ein konstitutiver Teil eines Theaterabends? Wie viel Wahrheit gestehen sie dem Bühnengeschehen zu?
Premiere
Premiere: 31. März 2012
Volksoper Wien
Leitungsteam
- Regie, Bühne: Thomas Schulte-Michels
- Musikalische Leitung: Gerrit Prießnitz, Enrico Dovico
- Choreografie: Teresa Rotemberg
- Kostüme: Tanja Liebermann
- Choreinstudierung: Thomas Böttcher
- Mit dem Chor und Orchester der Volksoper Wien, dem Bühnenorchester der Wiener Staatsoper